Mittwoch, 18. Februar 2015

Alaaf - ich werde zur Zuckerstange!

Nur für den Fall, dass mich hier schon jemand vermisst hat - es gibt mich noch! :-)

Zwei Wochen dienstliche Fortbildung und das wieder "Zuhause ankommen" haben mich doch länger von meinem Blog ferngehalten, als mir lieb war. Was natürlich nicht heißt, dass ich in dieser Zeit meine CraftingCave nicht von innen gesehen hätte. Hier im Rheinland standen in den letzten sechs Tagen alles auf Karneval. Als gut integrierter Immie (auf Hochdeutsch: "zugezogener Kölner") war ich natürlich dabei - textsicher, kölschfest und mit selbst genähtem Kostüm! :-)

Trotzdem war es wie jedes Jahr das gleiche Drama:
Statt mich schon ab Oktober mit Entwurf, Planung und Druchführung zu beschäftigen erschrecke ich mich jedes Jahr auf's Neue im Januar, dass es ja nur noch ein paar Wochen hin sind bis zur ersten Karnevalssitzung! Uuuups!

Wenigstens habe ich dieses Mal rechtzeitig mit der Recherche angefangen und alles brav in meinem Pinterest-Account abgelegt. Das Ergebnis könnt ihr euch hier angucken. Da ist bestimmt auch schon die ein oder andere Idee für die nächsten Jahre dabei. :-)

Aber wie es der Post-Titel schon verrät - dieses Jahr war ich Zuckerstange! Bei Kostümen gilt bei mir generell das Motto ganz oder gar nicht - also sind neben dem totalen rot-weißem Ringel-Overkill auch Glitzer-Makeup und Perücke obligatorisch!
Bei der Gelegenheit sei erwähnt, dass ich natürlich vor hatte, diesen Post schon vor den tollen Tagen online zu bekommen... aber jetzt bekommt ihr ihn eben als "letzte Kamelle" am Aschermittwoch :-).

Als Basis habe ich mich nach dem Motto "Keep it simple" für eine geringelte Strumpfhose, ein geringeltes Shirt und eine weiße Perücke entschieden. Da man hier in der Gegend ganzjährig von rot-weißer Ringelware umgeben ist, brauchte ich (auch im Hinblick darauf, dass man mit Emma quasi kein Jersey nähen kann) keinen ernsthaften Gedanken an ein selbstgenähtes Shirt zu verschwenden.

Zusätzlich wollte ich:
- einen bauschigen, rot weißen Rock
- eine Schürze
- ein "Ding-für-den-Kopf" mit viel Tüll und noch viel mehr Zuckerstangen drauf
- Zuckerstangen... für das "Ding-auf-dem-Kopf" und als sonstige Deko.

Angefangen habe ich mit den Zuckerstangen und zwei Paketen FIMO in rot und weiß.
Glücklicherweise habe ich das Buch "Schmuck gestalten à la MissBonBon" von MissBonBon (an diese Stelle nochmal ein Dank an die Schenkerin :-*), in dem mir genau erklärt wurde, wie man diesen typischen "BonBonSwirl" hin bekommt, so dass ich nach kurzer Zeit eine stattliche Anzahl Bonbons, Lollies und Zuckerstangen beisammen hatte.

FIMO und Schmuckutensilien zum Basteln meiner Zuckerware.
Arbeitsmaterial: FIMO und diverse Haken und Ösen zum Schmuck basteln.
Ganz viele fertige Zuckerstangen und Bonbons im Ofen.
Die fertigen Stück im Backofen. Sind ganz schön viele geworden.



Die fertigen Zuckerstangen aus der Nähe.
Die fertigen Stücke aus der Nähe: zum Anbeißen! :-)


Weiter ging es mit dem Rock. Im Netz habe ich eine Anleitung für einen einfachen Tüllrock gefunden und mir überlegt, dass das doch ohne viel Aufwand zu erledigen sein müsste. In meiner Leichtfertigkeit ging ich sogar so weit, dass ich dachte in knapp zwei Stunden damit fertig zu sein. Aber der Reihe nach.
Ich wollte einen Tüllrock, am besten noch mit viel Stand, über dem am Ende eine Lage aus roten und weißen Stoffstreifen liegt. Gesagt getan. Tüll und Stoff waren besorgt, laut Anleitung brauchte ich einfach nur Bahnen in einer Länge von drei Metern. Der Tüll war schnell zugeschnitten und das große, gestreifte Rechteck war auch schnell genäht. 

Das große, getreifte Stoffrechteck in rot und weiß.
Ein rot-weißer Traum aus Pannesamt und Karnevalssatin...
In meiner Euphorie hatte ich natürlich zwei Dinge unterschätzt:
1. Das rot-weiß gestreifte Stoffmonster war nicht leicht, wie eine Feder, sondern eher schwer wie Beton.

2. Drei Lagen Tüll und dieses fies-fusselnde Karnevalszeugs bringen Emma spätestens nach dem Einreihen an den Rand ihrer Leistungsfähigkeit.

Darum ist das da oben das einzige Bild aus dem gesamten Rock-Entstehungsprozess! *seufz* Ich war im Laufe des Nähabends einem Nervenzusammenbruch nah und habe statt der geschätzten zwei am Ende geschlagene vier Stunden daran gesessen! Soviel sei gesagt: Schlussendlich hatte ich einen Rock. Technisch ein totales Desaster, aber es war ein Rock :-). Und weil bei dem ganzen Gewicht natürlich überhaupt nichts "abstehen" wollte, habe ich einfach den vorderen Rocksaum an ein paar Stellen ein bisschen hoch gerafft - damit der Tüll auch seinen Auftritt bekommt:


Der fertige Tüllrock mit angerafftem Saum.
Ganz klar: Ein Rock!





Beim Kostüme nähen ist bei mir einfach nie die Zeit, nochmal von vorne anzufangen - deshalb darf man da dann auch nicht so genau hinschauen. *grins*

Als Nächstes machte ich mich an die Schürze. Das Schnittmuster hatte ich aus dem Buch "Schürzen Schick" von Rob Merett. Bis auf das Bund-Bindeband war die Anleitung ziemlich gut verständlich. Allerdings greift das Buch beim erklären des Bundes sowohl bei Schürzen mit als auch ohne Latz auf dieselbe Bildanleitung zurück - das hatte mich phasenweise doch einigermaßen verwirrt. Schlussendlich war ich mit dem Ergebnis dann aber doch ganz zufrieden. Seht selbst:

Alle Einzelteile der weißen Schürze.
Die Schürze noch in ihren Einzelteilen - und ohne Bauchtasche!

Die Randverzierung mit rotem Bommelband und Rüschen.
Alle Ränder habe ich mit roten Rüschen und Bommelband verziert.



Die Naht am Bündchen der Schürze wird mit der Hand geschlossen.
Das Bündchen musste ich am Ende mit der Hand fixieren. :-(


Die fertige Schürze in weiß mit roten Rändern und Bauchtasche.
Nach dem ersten Einsatz - jetzt auch mit Bauchtasche. Sehr praktisch!

Zu guter Letzt musste ich mich nur noch um mein Hütchen kümmern. Dafür habe ich aus Pappe einen Kreis mit ca. 20 cm Durchmesser ausgeschnitten und mithilfe eines Schnitts in Richtung Mittelpunkt zu einem flachen Kegel gedreht. Mein Tacker hat mir beim fixieren und beziehen mit den roten und weißen Stoffen vom Rock gute Dienste geleistet. :-)
Diese Basis habe ich dann großzügig mit Tüllpompons beklebt. Die Idee hatte ich von Barbaras Pinterest-Account und habe sie natürlich zu meiner "Kostümideensammlung" (s.o.) hinzugefügt.

Das Gebilde wurde schlussendlich mit so vielen von meinen Zuckerstangen und Bonbons beklebt, dass ich schon Angst hatte, dass der Hut überhaupt nicht auf meinem Kopf halten würde:
Der Hut aus Tüll und Zuckerstangen.
Die fertige, "zuckerige" Kopfbedeckung :-)





















Puh... In letzter Minute geschafft - zwei Stunden später war das Kostüm das erste Mal im Einsatz. Und zu meinem Glück hat auch alles prima gehalten *strahl*!

Und so sah ich am Ende aus:

Die Zuckerstange - einmal komplett. Das MakeUp der Zuckerstange in Großaufnahme.

Entschuldigt bitte die etwas dürftige Bildqualität - gerade die Bilder in Aktion sind eher Schnappschüsse. Aber etwas besseres habe ich tatsächlich nicht und ganz ohne das Gesamtergebnis wollte ich hier jetzt doch nicht enden.
In diesem Sinne nochmal ein nachträgliches "Alaaf ihr Jecken"! Mal sehen, zu was ich mich nächstes Jahr hinreißen lasse. :-)

Liebe Grüße, 
eure Yvi






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