Samstag, 9. Mai 2015

Alles Liebe zum Muttertag!

Ihr Lieben, Schande über mein Bloggerhaupt! Nachdem ich mich eben noch überschwänglich für euer Interesse bedankt habe, muss ich mich auch direkt mal dafür entschuldigen, dass ich den letzten Monat komplett durch Abwesenheit geglänzt habe. Während ich immer noch gedacht habe "Mensch, du musst mal wieder posten, der letzte Beitrag ist ja schon ein paar Wochen her..." hat meine liebe Joëlle es am Mittwoch mit folgender WhatsApp-Nachricht auf den Punkt gebracht:
"Und überhaupt... ich starre morgen seit einem Monat auf eine gewisse Homepage!"

Uiuiui - das hat gesessen! Da haben mich das gute Wetter und unser Garten wohl sehr erfolgreich vom WorldWideWeb fern gehalten. Zum Glück habe ich wenigstens die CraftingCave hin und wieder von innen gesehen, so kann ich euch heute gleich von zwei neuen Entdeckungen berichten: 
Die Taschenschnitte von Noodlehead und meine erstes Mal mit "Soft and Stable".
Am Wochenende ist ja bekanntlich Muttertag und da es neben meiner eigenen Mama seit ein paar Jahren auch meine Schwiegermama gibt, war ich diese Woche für meine Verhältnisse ganz schön fleißig. 
Mal wieder über Barbara von "das-mach-ich-nachts" bin ich auf den Blog und die die Schnittmuster von Noodlehead aufmerksam geworden. Zwar komplett auf Englisch handelt es sich hier um toll bebilderte und gut erklärte Anleitungen für Taschen aller Art. 
Ich habe eine groooooße Schwäche für Taschen. Fast so schlimm wie für Schals. 100x schlimmer als für Schuhe. Ich liebe Taschen!!!
Nachdem also erstmal die Anleitungen ihrer "Caravan Tote" und des "Divided Baskets" in meinem Warenkorb gelandet sind, bin ich beim stöbern auf das freebook des "Snappy Manicure Wallets" gestoßen. Eine kleine Tasche für bis zu vier Nagellacke und ein bisschen sonstigem Zubehör für gepflegte Hände. Das perfekte Geschenk! Den Link zum Download des freebooks findet ihr bei Robert Kaufman Fabrics hier.

Ich gebe zu, dass die erste Tasche in einer regelrechten "Nacht und Nebel"-Aktion entstanden ist. Spätestens Mittwoch musste sie zur Post, damit sie auch sicher zum Wochenende bei meiner Schwiegermutter ankommt. Ich habe daher vollkommen vergessen Bilder vom Entstehungsprozess zu machen. Und es kommt noch schlimmer: Ich habe gegen meine persönliche Nähregel verstoßen, die da lautet: "Wenn dir der erste Flüchtigkeitsfehler passiert oder Emma auf einmal gegen dich ist - mach' Feierabend!".  Das ist natürlich mächtig in die Hose gegangen. Am Ende war es 23:18 Uhr und nach diversen anderen Schusseleien hatte ich Vorder- und Rückseite des Täschchens erfolgreich rechts auf links (!) zusammengenäht *kopfschüttel*. Nach einer solchen Aktion geht es mir dann immer so lange schlecht, bis ich den Fehler am nächsten Tag korrigieren kann. Das habe ich dann natürlich auch sofort gemacht und es war wieder Ordnung in meiner kleinen Nähwelt hergestellt :-).

Bilder gibt hier daher nur vom verschickfertigen Objekt:

Fertiges ManicureWallet in braunem Stoff mit pinken Streublümchen.

 
ManicureWallet geöffnet. Schlicht gehalten in beige mit roten Akzenten.  

Kleines Detail: Mein auf der Innenseite eingenähtes Label.

Vorgestern habe ich mich dann an die Tasche für meine Mama gemacht. Übung hatte ich ja jetzt und die Anleitung war mir schon vertraut. Memo an mich: Öfter mal einen Schnitt mehrmals verarbeiten!

Hier gibt es nun auch ein bisschen mehr Bildmaterial.

Da die Anleitung komplett auf inch-Maße setzt, habe ich mich auch einfach daran gehalten. Diese ganze Umrechnerei auf cm war mir viel zu aufwendig. Mithilfe der Markierungen auf meiner Schneidematte ging der Zuschnitt mit dem Rollschneider immer noch schnell von der Hand - obwohl ich nicht ein einziges Lineal mit inch-Einteilung besitze. Das sollte ich bei Gelegenheit vielleicht auch einmal ändern. 
Bei der Stoffauswahl habe ich mich an meinem frisch sortierten Stoffschatz ausgetobt und bin immer noch ziemlich angtan davon. Der Pinke und die Rettungsringe sind von FreeSpirit (leider kenne ich die Serie nicht) und erst vor ein paar Tagen in mein Regal gewandert. Es war Liebe auf den ersten Blick und ich wusste sofort, dass sie für ein Beautytäschchen perfekt passen würden. 

Die Anleitung ist gut verständlich und hat zumindest für mich keine Fragen offen gelassen. 

Bei der Außenseite der Tasche habe ich mich dann auch gleich mal patchworkmäßig ausgetobt:

Den Oberstoff habe ich längst zerteilt und mit ein paar Kontraststoffen erweitert.
Um die Außenseite aufzupeppen habe ich mich für Längststreifen der späteren Innenstoffe entschieden.

Mit der Maschine habe ich alle Streifen überlappend aufeinander gesteppt.
Die jeweils 2" breiten Streifen habe ich gefalten und eng überlappend auf den Außenstoff gesteppt.

Die fertige Außenseite in grau mit rosa und türkisen Längststreifen.
Am Ende noch die 2te Hälfte vom Hauptstoff aufsteppen - fertig.

Bei beiden Taschen habe ich zur Verstärkung der Außenseite erstmalig auf "Soft an Stable" gesetzt. Dabei handelt es sich um eine sehr flexible Schaumstoffeinlage, die dem Stoff den stabilen Stand geben soll, den man zum Beispiel von industriell gefertigten Taschen kennt. Mit den herkömmlichen Vlieselinen verschiedener Stärke bin ich da nie wirklich zufrieden gewesen, irgendwie sah es immer noch ein bisschen zu labberig und zu selbstgenäht aus. Ich war also sehr gespannt, wie das Ergebnis sein würde. 
Die Verarbeitung war ein wenig ungewohnt, statt die Einlage aufzubügeln, muss man sie mit der Nähmaschine am Stoff fixieren. Ein bisschen ungewohnt, aber mit ein bisschen Geduld bekommt man hier ein schön gleichmäßiges Ergebnis. Das Volumen (ca. 0,5 cm) ist hier bei unproblematisch. Stoff und Einlage werden durch den Nähmaschinenfuss so flach zusammengedrückt, dass man kaum merkt, dass man gerade so viel Material unter der Nadel hat. Und das sage ich, wo Emma ja eine ausgewiesene Näh-Diva ist! 
Vom Endergebnis war ich bei beiden Taschen begeistert. Der kleine Mehraufwand lohnt sich wirklich!

Nachdem das erledigt war, habe ich noch ein paar Ziernähte angebracht, die Außenseite war mir sonst etwas "nackt".

Die Innenseite mit der Reißverschlusstasche und den Gummizugtaschen für die Nagellackfläschen wird nach dem Baukastenprinzip aneinander gesetzt. Ich war verblüfft wie einfach es ging. Und ich finde das Ergebnis sieht durch die bei allen Fächern doppelten Stofflagen sehr edel aus.

Fertige Innenseite mit Gummizugfächern und Reißverschlusstasche.

Nahaufnahme des geöffneten Reißverschuss.
Das der Anker hier so perfekt in der Mitte sitzt war Zufall - aber der Effekt gefällt mir gut!

Zu guter letzt werden Innen- und Außenseite (richtig herum!) aufeinander genäht, gewendet, gebügelt, die Wendeöffnung liebevoll per Hand geschlossen und das ganze schlussendlich einmal komplett am Rand von außen abgesteppt - fertig!

Mit Blindstich versuche ich die Wendeöffnung möglichst unauffällig zu schließen.
Früher habe ich es gehasst, mittlerweile klappt es schon ganz gut - das Schließen der Wendeöffnung per Hand.

Die letzte Maschinennaht. Die Tasche wird einmal geöffnet rundherum abgesteppt.
Beim Absteppen muss man in den Ecken und über dem Reißverschluss ein bisschen vorsichtig sein - dann klappt es gut.

Die fertige Tasche für Mama mit rosa Reißverschlusstasche und türkisem Fläschchenhalter.
KamSnaps eindrücken - fertig!

Der Fläschchenhalter reicht für 4 Nagellacke.

Im Reißverschluss lassen sich Nagelfeile und Co. unterbringen.

Die Seiten der Tasche bleiben offen, sie wird lediglich zusammengerollt.

Die fertige Tasche ist etwas größer als meine Hand lang ist.
Und zum Schluss noch mal von außen. Hier seht ihr auch mal die Dekonähte auf der Außenseite.

Als Verschluss habe ich mich in beiden Fällen für KamSnaps entschieden, es wird jedoch auch die Verwendung von Klettband in der Anleitung gezeigt.
Ich bin schon ein kleines bisschen stolz auf mich, dass der zweite Versuch tatsählich so glatt durchgelaufen ist. Und gerade in die zweite Tasche habe ich mich verliebt, da habe ich den Stoff wohl ganz besonders nach meinem Stoffgeschmack ausgewählt *seufz*. Trotzdem wechselt sie Sonntag die Besitzerin :-) ... ich mache mir bestimmt noch meine eigene *grins*!
Zum Schluss hier noch eine kleine Anmerkung (die mir zwar bereits oben beim Schreiben über Noodlehead eingefallen ist, aber ich fand sie am Ende platziert irgendwie passender):
Ich bin gerne bereit, für gut gemachte und am besten noch lehrreiche Anleitungen wie diese hier Geld zu bezahlen. Nachdem ich mittlerweile weiß, wie aufwendig das erstellen von Blogbeiträgen sein kann, kann ich vage erahnen, was für ein Aufwand hinter all den liebevoll und aufwendig gestalteten eBooks steht, die man an so vielen Stellen im Internet findet. Natürlich freue ich mich auch immer, wenn Anleitungen wie für das hier gezeigte Täschchen als freebook erhältlich sind - aber man darf eben auch nicht vergessen, dass hinter dem schnellen Download oft Menschen stehen, die lange dafür gearbeitet haben. 
Ich halte es da mittlerweile wie mit dem Einkauf für Kreativmaterialen - Kaufe immer das Beste, was du dir gerade leisten kannst!

Mein Wort zum Wochenende lautet daher: "Hab' ein Herz für Anleitungsdesigner!"

Ich hoffe, dass ihr den Schnitt genauso toll findet wie ich. Ein wunderhübsches Utensilo für ganz liebe Menschen :-).

In diesem Sinne wünsche ich euch ein schönes Wochenende!
Eure Yvi

2 Kommentare:

  1. Juhu, ein neuer Post...und was für ein schöner direkt! Danke 💕
    Die Stoffauswahl vom zweiten Täschchen ist dir wirklich super gelungen!

    Freue mich schon auf den nächsten Beitrag (dieses Mal werde ich auch nicht drängeln...vielleicht :-)
    Joëlle

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  2. Da ist aber lieb, danke!
    Du drängelst nie - ich betrachte das lediglich als sanftes stupsen :-)

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